Wenn die Seifenblasenmaschine angeworfen und das Malervlies ausgerollt werden, dann ist es so weit. Die Olympiade macht auf ihrem Weg, von Tokio nach Paris, Halt in unserem Seniorenheim. Wie bitte? Sie haben noch nie etwas von den Disziplinen Seifenblasen erschlagen und Malervlies ziehen gehört? Na dann wird es höchste Zeit, dass Sie unseren Artikel lesen.
Olympische Spiele im St.Afra
Nach einem kurzen gemeinsamen Aufwärmen geht es direkt los. In fünf Gruppen wandern unsere Bewohnenden durch das Haus, an ihren Armen flattern bunte Bänder. In ihren Augen liegt eine gewisse Neugierde. Eine Bewohnerin sagt: “Ihr lasst euch schon immer etwas einfallen. Lauter verrückte Sachen.”
Sie hat Recht! Mit unseren Ideen verrücken wir die eingestaubte Vorstellung über das Leben im Seniorenheim. Unsere Bewohnenden können in den meisten Fällen nicht mehr an sportlichen Veranstaltungen außerhalb teilnehmen. Der Weg zu dem Fußballspiel des Enkelkindes ist zu weit, selbst auf dem Platz stehen geht auch nicht mehr. Also holen wir den Sport zu uns und basteln daraus eine kleine Olympiade.
Ohne die Unterstützung durch Angehörige, Ehrenamtliche und freiwillige Mitarbeitende hätte die Veranstaltung nicht stattfinden können. Daher geht an Sie ein ganz besonders großer DANK.
1 Erinnern Sie sich noch an den letzten Weltmeister im magnetischen Enten angeln?
Eine Disziplin, bei der es eine ruhige Hand und etwas Geschick bedarf. Für unsere Bewohnenden kein Problem. Schonungslos angeln sie alle Enten und die anderen Gestalten aus dem Teich.
2 Körbe 
Was Dirk Nowitzki kann, können wir schon lang. Treffsicher werfen die Bewohnenden einen Ball nach dem anderen in’s Ziel. Die wöchentlichen Gymnastikstunden, die die Soziale Betreuung anbietet, machen sich definitiv bezahlt.
3 Seifenblasen erschlagen. 
Ja, Seifenblasen sehen schick aus, keine Frage. Sie hinterlassen aber auch einen klebrigen Film und am Ende könnten sie sogar noch eine Rutschgefahr darstellen. Deshalb ist es nicht nur eine olympische Disziplin, sondern sogar eine Notwendigkeit, dass die Bewohnenden diese Gefahr abwehren. Wir verkünden stolz, dass eine Bewohnerin den Rekord von 150 erschlagenen Seifenblasen in nur einer Minute aufstellen konnte.
Hier sind Schnelligkeit und ein gewisser Ehrgeiz gefragt. Dabei wird die Beinmuskulatur beansprucht und die Beweglichkeit gefördert. Zusätzlich motivierend sind die unterstützenden Rufe der anderen Teilnehmenden.
Diese bekannte Disziplin haben all unsere Bewohnenden mit Bravour gemeistert.
5 Torschießen
Wie Sie am Titelbild sehen können, verlangt das Torschießen großen Einsatz. Unter unseren Bewohnenden verbergen sich viele heimliche Fußballtalente. Das Tor hat keine Chance, es gibt sich am Ende des Tages mucksmäuschenstill geschlagen. So viele Treffer wie im Hause St. Afra hat es schon lange nicht mehr kassiert.
Abschließend feierten wir, wie es sich für echte Weltmeister und Weltmeisterinnen gehört, mit Wassermelone, kühlen Getränken und WE ARE THE CHAMPIONS von Queen.
Vielen Dank an alle, die sich mit Begeisterung auf unsere verrückte Idee eingelassen haben.
