Von Pauken und Trompeten

Es gibt viele rührende Momente, die sich in so einem Seniorenheim abspielen. Da gibt es Einzüge, Abschiede, Freundschaften, die Erinnerungen und das Vergessen. Es wird geweint, gelacht und alles mögliche dazwischen.

Und dann gibt es Big-Band-Konzerte, wie jenes vom Gymnasium St.Stephan, das am 16.06.2023 bei uns stattfand. Mit sechs Schüler:innen und Instrumenten, die die Bewohnenden staunen ließen, fand sich der Leiter Bastian Walcher bei uns ein.

Ob überhaupt schon mal ein Schlagzeug im St.Afra stand?

Fest steht jedenfalls, dass das Wort ‘fetzig‘ an diesem Abend sehr häufig genannt wurde und das von einem Publikum, dessen ältester Zuhörer beinahe 102 Jahre alt ist. Es gab viel Bewegung, Füße die zappelten, nickende Köpfe und schwingende Arme. Aber auch lächelnde Gesichter und vor allem jede Menge Aktivierung bei unseren dementiell erkrankten Bewohnenden.

Es gehört zu den berührendsten Momenten, wenn die Augen von dementiell erkrankten Menschen zu leuchten beginnen. Dieses Leuchten entstammt den Erinnerungen, die plötzlich wieder auftauchen. Erinnerungen, die durch die lebhafte Musik der Big-Band wachgerufen wurden. Die oft so starren Blicke und das andauernde Gefühle der Orientierungslosigkeit verschwanden in dem Moment, als das erste Instrument zu spielen begann. Einige der Bewohnenden nahmen sich an der Hand, um gemeinsam zu tanzen. Andere trommelten mit den Händen im Takt oder begleiteten die Instrumente durch ihre Stimmen. Rollstühle wurden verlassen, damit man besser sehen und lauter applaudieren konnte (natürlich war die gesamte Zeit fachliches Personal anwesend). Es schien, als würden die Schüler:innen den Enthusiasmus, mit dem sie spielten, im ganzen Raum verteilen.

Wir bedanken uns bei der Big Band von St. Stephan, die einigen unserer Bewohnenden einen unvergesslichen Moment bescherten. Es war ein wirklich fetziges Konzert!!!